Pseudonymisierungsservice für den Gesundheitsbereich (SPS)

Über die Pseudonymisierung

Pseudonymisierung - das Ersetzen von Identifikationsdaten durch ein Pseudonym - ist ein Prozess, bei dem vertrauliche Daten, die mit der Identität einer Person verknüpft sind, ihren Nominativen-Charakter verlieren. Durch die Pseudonymisierung bleiben vertrauliche Daten in allen Dateien und Computersystemen mit derselben Person verknüpft, ohne die Identität der betreffenden Person preiszugeben. So kennt die Quelle (die Gesundheitsfachkraft, die über die Namensdatei des Patienten verfügt) das zugewiesene Pseudonym (Kennzeichen) nicht, und der Empfänger der Daten kennt nur das zugewiesene Pseudonym (Kennzeichen), ohne jemals die Identität des Patienten erfahren zu können.

Ein wesentliches Merkmal der Pseudonymisierung ist die Möglichkeit der Re-Identifikation. Darin unterscheidet sie sich von der Anonymisierung. Aus diesem Grund wird diese Technik als eine wichtige Methode zum Schutz der Vertraulichkeit von persönlichen Gesundheitsinformationen anerkannt, insbesondere im Bereich der Forschung. Sie erleichtert auch die Anpassung der Gesundheits- und Forschungsstrukturen an die EU-Datenschutzverordnung (Artikel 25 "Datenschutz durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen" und Artikel 32 "Sicherheit der Verarbeitung") sowie an internationale Normen (ISO/TS 25237:2017 "Gesundheitsinformatik - Pseudonymisierung").

Seit 2015 werden immer mehr Anfragen nach einem solchen Pseudonymisierungsdienst von einigen unserer Partner gestellt, insbesondere aus dem Bereich der medizinischen Forschung, wie z.B. von Beteiligten des Nationalen Krebsplans, oder die Integrierte Biobank von Luxemburg (IBBL). Dies hat die Agence eSanté dazu veranlasst, die ersten Maßnahmen einzuleiten, um diesen Dienst anbieten zu können, der es den betroffenen Akteuren ermöglicht, pseudonymisierte Daten im Rahmen ihrer Tätigkeit bereitstellen zu können.

Der von der Agence eingesetzte SPS-Dienst sieht die Pseudonymisierung von Patientenidentitätsdaten vor und ermöglicht Forschungseinrichtungen eine kontrollierte Nutzung von Gesundheitsdaten. Die Pseudonymisierung stellt eine Grundvoraussetzung für die Verarbeitung dieser Daten und bald auch für die Verwaltung und Integration der "Big Data" dar, die im Rahmen der technologischen und wissenschaftlichen Innovation allgegenwärtig sind.

Somit übernimmt die Agence, durch den SPS-Dienst, eine tragende Rolle um die Welt des Gesundheitswesens, der medizinischen Forschung und der Akademie miteinander zu verbinden.

 

Unsere Partner, die diesen Dienst nutzen

Die Agence stellt diesen Service seit Ende 2018 für die Integrated BioBank of Luxemburg (IBBL) im Rahmen eines ersten Anwendungsfalls bereit.

Seit dieser erste Anwendungsfall in Betrieb genommen wurde, haben verschiedene andere Akteure ihr Interesse an diesem Dienst für spezifische Anwendungsfälle bekundet. Die Strukturen, mit denen die Agence für den Einsatz des Dienstes bereits in Kontakt getreten ist, sind insbesondere:

  • Luxembourg Institute of Health (LIH)
  • Laboratoire National de Santé (LNS)
  • Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (Université du Luxembourg) (LCSB)
  • Hôpitaux Robert Schuman
  • Centre Hospitalier de Luxembourg
  • Direction de la santé 
  • Institut National du Cancer (INC)